Gastbeitrag: Eine Corona-Alltagsheldin macht blau!

Zu diesem Gastbeitrag muss ich ein Vorwort schreiben, weil ich ihn wirklich toll finde!

Die Therapeutin Angelika Rohwetter, mit der ich bereits ein Experteninterview zum Thema Angstbewältigung für diesen Blog geführt habe, schreibt ehrlich über ihre zeitweise Verletzlichkeit in der Corona-Krise. Und gönnt sich eine Auszeit!

„Eine Corona-Alltagsheldin macht blau“

Heute morgen auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle rannte ein klaffender Hund auf mich zu. Bis es seiner Besitzerin gelang, ihn unter Kontrolle zu bringen, sah ich meine Bahn abfahren. Normalerweise hätte mich das wütend gemacht, nun war ich den Tränen nah.

Ich habe mich schon seit einigen Tagen ziemlich dünnhäutig gefühlt.

Aber so sehr? Da waren die Nachrichten über die Lockerung der Einschränkungen mit dem Hinweis, Risikogruppen müssten dann besonders geschützt werden. Ich gehöre dazu. Heute fühle ich mich nicht als Heldin, und der oben beschriebene Anspruch scheint mir schwer erfüllbar. Gleichzeitig merke ich, dass es keine oder nur wenig Angst ist, was ich fühle, eher Trauer, Hilflosigkeit und ein bisschen Trotz. Das ist doch erlaubt, Angst ist natürlich, auch alle Gefühle sind erlaubt.

Die Frage ist dann: Wie gehe ich mit diesen Gefühlen um?

Die erste, lapidare Antwort ist: fühlen und den Emotionen einen Namen geben. Diese kleine Übung verhindert, dass sich Angst in Wut verwandelt und bringt durch das Benennung der Emotionen den ersten Abstand. Gefühle besser nicht verdrängen und überspielen. Wenn es Dir gelingt „Ich habe Angst“ zu sagen,bedeutet das gleichzeitig, dass Angst nicht alles ist, was Dich ausmacht.

Wenn wir die Gefühle aus einer Distanz wahrnehmen, können sie sich beruhigen.

Wenn Du Deine Gefühle aus dieser kleinen Distanz wahrnimmst, nicht analysierst, nicht bekämpfst, sondern verständnisvoll wahrnimmst, können sie sich langsam beruhigen. Mit der Beobachtung Deiner Atmung kannst Du Dich noch weiter unterstützen, sage einfach, ohne in den Atemrhythmus einzugreifen: „ich atme ein, ich atme aus“.

Lassen wir also unsere Corona-Alltagheldin auch einmal blau machen!

Weißt du, woher dieser Ausdruck „blaumachen“ kommt? Wenn Färber Stoffe mit blauer Farbe färbten, war das ziemlich zeitaufwändig und geschah in mehreren Etappen. Dazwischen hatten sie frei und tranken dabei angeblich viel Bier. So kann auch die Heldin einmal blaumachen: Sich zwischen Zeit Aufgaben, Herausforderungen, Pflichten und Krisen ein bisschen Zeit nehmen und sich etwas Gutes tun.

Und blau hat noch eine ganz andere Bedeutung: Es soll eine besonders beruhigende Farbe sein und sogar fiebersenkend und entzündungshemmend wirken können.

Nicht immer können wir etwas Blaues vor Augen haben, nicht, wenn Wolken den Himmel verstecken oder es Nacht ist. Deshalb habe ich blau gemacht, nämlich die letzte Seite dieses Textes.

In diesem Sinne: Herzliche Grüße und bleibt gesund!

Eure Angelika Rohwetter

www.angelika-rohwetter.de

Veröffentlicht von Be happy!

Ich mache Kommunikation, die ins Herz trifft! Mein Herzensprojekt ist mein Be happy-Blog, auf dem sich möglichst viele Menschen über ihre Glücksmomente in Coronazeiten austauschen sollen. So helfen wir uns gegenseitig, Ängste zu überwinden!

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