Angst vor Mangel: das Hamstern in den verschiedenen Kulturen

Ich gebe es zu. Ich habe als Deutsche auch Angst, dass ich kein Klopapier bekomme. Deswegen habe ich versucht, bei Amazon Fresh 10 Packungen zu bestellen. Allerdings war das Produkt auf 3 limitiert. Das hat mich erstmal geärgert. Schließlich bin ich es in Deutschland gewohnt, dass jederzeit alles grenzenlos verfügbar ist.

Beim Konsum gab es bisher nie Grenzen. Er diente nicht nur dem Notwendigen, sondern auch dem Lustgewinn, der Ablenkung, manchmal auch dem Übertönen von negativen Emotionen. Aus Angst vor mangelndem sozialen Kontakt habe ich erstmal 6 neue Weißweingläser gekauft, weil bei mir einige angeschlagen sind. Meine beste Freundin hat sich totgelacht. Die Wahrscheinlichkeit, dass mich 5 Leute in Zukunft zum Weißwein trinken besuchen werden, ist äußerst gering. Humor ist, wenn man trotzdem lacht!

Sagt das Hamstern etwas über die Seele der Nation aus?

Demnach wären wir Deutschen sehr reinlich und bodenständig. Aber auch nicht sehr kulinarisch. Nudeln sind ja ein eher einfaches, solides Produkt. Nicht so wie guter Käse, den die Holländer bunkern. Und auch nicht so lustvoll wie die Franzosen, die Rotwein und Kondome hamstern.

Oh Gott, du wusstest warum du in Frankreich lebst!

Aber es ist ok, wir Deutschen sind halt ein reinliches und solides Volk und natürlich habe ich auch Nudeln bestellt. Das Hamstern gibt uns Sicherheit und das finde ich ok, solange wir nicht panikartig alles aufkaufen und damit unseren Keller vollräumen. Denn dann geht es jemand anderem ab. Bisschen Hamstern ist eine gute Übersprungsreaktion für die Angst. Wenn wir schon sonst über gar nichts mehr Kontrolle haben, haben wir so wenigstens die Kontrolle, dass wir uns sicher den eigenen Hintern abwischen können!

Hab ich schon das mit den Weingläsern erzählt? 😉

Überblick über das Hamsterverhalten in verschiedenen Kulturen:

Deutschland: Klopapier, Nudeln und Mehl

Frankreich: Rotwein, Kondome, Senf und „Cornichons“

Holland: Haschisch und Käse

Schweiz: Schokolade

Italien: Zigaretten, Grappa und Hefe, um Pizza zu machen

Spanien: Hühnchen

Schottland: Whiskey

USA: Medikamente und Waffen

Österreich: Nagellack

Russland, Ukraine und Slowenien: Buchweizen

Indonesien: Indomie Instantnudeln

Indien: Gold, Reis, Roti, Linsen, Honig, Pan Masala zum Kauen

Taiwan: Bubble Tea

Mexiko: Waffen, Tortillas und Avocados

Die Daten stammen aus einer Umfrage in der Facebook-Gruppe „International Friends Munich“

P.S.: Ein wunderbar sarkastischer Kommentar zum Hamstern von einer guten Freundin aus Wien: „Ich bunkere jetzt antizyklisch. Also nur offene Milchprodukte, die sofort ablaufen, damit meine Wohnung nach Kotze riecht und ich auch weiß, dass alles schlimm ist. Bussi.

P.P.S: Eine weitere gute Freundin meinte zu diesem Beitrag: „Zum Klopapier habe ich mittlerweile eine gute Theorie: Telefonsex! Deswegen auch soviel. Eine Packung fürs Klo, eine fürs Telefon und eine fürs Laptop oder Tablet und Youporn. Völlig logisch, oder? Vor allem, wenn Frau/Mann soziale Kontakte ja meiden sollten, diese Füchse!!

Ach herrlich, wir Deutschen sind also doch lustvoll, nur eben etwas verklemmt 🙂

Was bunkert ihr und die Menschen aus eurem Land? Ich bin hoch interessiert!

Schreibt mir gerne 🙂

happy@coronaangsthilfe.com

Cicero-Artikel zur Toilettenpapiermanie

Zu meinem interkulturellen Blogbeitrag: „Corona und Massenpsychologie.“

Veröffentlicht von Be happy!

Ich mache Kommunikation, die ins Herz trifft! Mein Herzensprojekt ist mein Be happy-Blog, auf dem sich möglichst viele Menschen über ihre Glücksmomente in Coronazeiten austauschen sollen. So helfen wir uns gegenseitig, Ängste zu überwinden!

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